Reisetagebuch Kambodscha - Battambang nach Siem Reap - Angkor Wat (Asien 2010 - Teil 2)
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- Geschrieben von Adrian
- Erstellt: 18. September 2010
Fortsetzung von Teil 1: Phnom Penh bis Battambang
Um 7.15 Uhr brachte mich der Tuk Tuk Fahrer dann das kurze Stück zur Fähre, das tat er umsonst, da er von der Gesellschaft Provision für mein Ticket bekommen hat. Nett. Außerdem bot er noch an, dass mich ein Verwandter in Siem Reap von der Fähre abholt. Klar, warum nicht. (Wobei ich im nach hinein die Entscheidung doch nicht mehr so gut finden werde.)
Das Gepäck wurde auf die Fähre geladen, welche doch nicht ganz so schlimm aussah wie gedacht (nach 4 Stunden begegnet uns die Gegenfähre, welche doch etwas weniger einladend aussieht).
Unter Deck hatte es sogar Klimaanlage und die Toilette war auch nicht komplett gruselig, zumindest die ersten paar Stunden.
Pünktlich legten wir ab und langsam ging es den Fluss entlang Richtung Tonle Sap See. Luftlinie ist der Weg einiges kürzer als dem Fluss zunächst Richtung Norden zu folgen, bevor es dann wieder in die andere Richtung zum See geht. Je nach Wasserstand braucht das Boot bis zu 10 Stunden für die Strecke, weil der Fluss sehr kurvig ist (wo findet man solche unbegradigten Flüsse in Deutschland noch) und teilweise hin und her gefahren werden musste, damit man überhaupt um die Kurve kam. Bei so einer Aktion sind zwei Italiener fast über Bord gegangen, weil sie hinten auf dem Deck saßen und dann fast von einem Baum von selbigen gefegt wurden.
Die ersten zwei Stunden waren schon recht interessant, es gab viele Dörfer zu sehen, die Morgensonne war angenehm und die Landschaft war sehenswert. Doch je länger man fuhr, umso mehr wiederholte es sich, umso langweiliger wurde die Fahrt.
Um 11 Uhr war Mittagspause in einem Dorf (eventuell Bak Prea), ich holte mir etwas Reis mit Gemüse als Take away, es schmeckte ganz gut. Die Fahrt ging weiter und so langsam setzte die Langeweile ein, der Fluss wurde breiter und weniger sehenswert, wir fuhren schneller, der Hintern tat vom harten Sitzen weh und die Mittagssonne fing an zu stören. Kurz um, es war der Moment, wo ich mich in den Bus wünschte.
Unterwegs hielten wir inzwischen immer wieder, weil entweder Leute ausstiegen oder neue Leute dazu kamen. Highlight war sicher die eine Frau samt acht zum Teil nackten Kindern oder die Marktfrau, die das halbe Deck voll Gemüse hatte, sie war auch seit Battambang mitgefahren und lud unterwegs ihr Gemüse aus. Damit es beim Abladen keine Stunden dauert, wurde das Gemüse schon mal an Deck gestapelt, ohne Rücksicht auf Toiletten- oder Decktür. Als sie endlich von Bord war, war zumindest kurzzeitig eine Menge Platz.
Als wir den See endlich gegen 13 Uhr erreichen, es muss wohl bei Stoeng Sangke gewesen sein, fängt es auch noch an zu regnen. Leicht durchnässt geht es dann unter Deck in die Klimakammer, ein Wunder, dass ich mir hier noch keine Erkältung hole. Jetzt auf dem See ist die Fahrt überhaupt nicht mehr interessant, da man nur noch Wasser und am Horizont etwas Land sieht. Zum Glück dauert die Fahrt heute nur 6,5 Stunden und wir sind kurz nach 14 Uhr am Fähranleger, der einige Kilometer außerhalb von Siem Reap liegt.
Kurz davor passiert man noch das schwimmende Dorf Chong Khneas, welches gerne von Touristen besucht wird (unzählige Boote voll mit Japanern und Koreanern kommen uns entgegen, es wird munter gewunken und den Touristen teilweise erklärt, dass sie die Fähre aus Battambang sehen). Das Geld für den Ausflug hab ich schon mal gespart, zumal es nicht wirklich schön ist.
Kaum angelegt, stürmen auch schon die Tuk Tuk Fahrer die Fähre und sichern sich Gepäck in der Hoffnung den Besitzer fahren zu dürfen. So hab ich wenigstens kein Problem mein Gepäck vom Schiff zu bekommen, da das Aussteigen schon etwas abenteuerlich ist.
Meinen Tuk Tuk Fahrer finde ich dann auch, auch wenn es wieder ein anderer ist, der in Vertretung gekommen ist. Gut, ist mit im Moment egal, ich möchte nur noch so schnell es geht ins Hotel. Ich kaufe noch mein Gepäck frei und dann geht es Richtung Siem Reap. Komischerweise fährt mein Tuk Tuk Fahrer nicht selber sondern lässt einen anderen Fahrer fahren, nachdem man sich geeinigt hat auf welches Tuk Tuk nun das Gepäck soll.
Einige Kilometer später quietscht es auf einmal auf der rechten Seite. Wir halten an und es stellt sich heraus, dass wohl die Achse gebrochen ist. Ein weiteres Tuk Tuk wird herbei gerufen und ist zum Glück nach wenigen Minuten dort. Weiter geht es. In Siem Reap angekommen stelle ich fest, dass die Stadt um einiges schöner ist als die anderen Städte in Kambodscha. Rund um den Fluss gibt es viel Grünfläche und es schaut gepflegt aus.
Endlich ohne weitere Zwischenfälle am Hotel angekommen. Mit dem Fahrer verabrede ich, dass ich am nächsten Tag um 12 Uhr abgeholt werde um die Besichtigungstour zu beginnen. Vormittags habe ich dazu noch nicht wirklich Lust.
Das Sofitel in Siem Reap liegt nördlich des Zentrum Richtung Angkor Wat. Das Hotel ist echt super (zurückblickend wirklich das beste Hotel der Reise), es gibt erstmal ein kaltes Tuch und einen Eistee, zudem darf ich mich über ein Upgrade freuen. Das Zimmer liegt sehr nett an der Lagune des Hotels und macht einen tollen Eindruck. Ich verziehe mich erstmal eine Runde an den Hotelpool, der nach Angaben der Rezeption am 25. August als einen Tag vor Abreise für Renovierungsarbeiten geschlossen werden soll. Herrlich, an diese Art von Urlaub kann man sich gewöhnen.
Gegen Abend mache ich mich auf den Weg Richtung Zentrum, auf dem Weg finde ich ein chinesisches Lokal, wo ich etwas esse. Ich bekomme zwar nicht, was ich bestellt habe, es ist aber trotzdem sehr lecker und kostet nur 2 USD samt kostenlosem Tee (ich bereue immer noch, dass ich nicht den Frosch genommen habe). Mit dem Tuk Tuk geht es dann noch das letzte Stück zum Nachtmarkt. Wahnsinn, wenn man die letzten Tage Provinz gewöhnt war und man nun auf einmal mitten im Leben ist. Auch die Pub Street ist ganz nett, nach einem billigen Cocktail geht es dann aber erst mal zurück ins Hotel.
Nach einem super Frühstücksbuffet im Hotel geht zunächst zu Fuß ins Stadtzentrum zur Bank Geld holen und dann mit dem Moto zurück ins Hotel. Da noch ein wenig Zeit bleibt, drehe ich nochmal kurz eine Runde im Pool bevor es um 12 Uhr Richtung Tempel geht. Ich kaufe eine Dreitageskarte für 40 USD, auch wenn ich vorher gehört hab, dass man theoretisch an einem Tag das wichtigste schaffen kann (sofern man denn früh aufsteht und von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang fleißig ist). Da ich aber sowieso mindestens zwei Karten brauche, kann ich gleich die Dreitageskarte nehmen. Außerdem habe ich keine Lust auf Stress, ich muss ja noch ein paar Tage durchhalten bis es nach Hause geht.
Zunächst geht es nach Angkor Thom der "Großen Hauptstadt", wo nur noch die steinernen Tempel stehen, da alle Holzbauten verrottet sind (Stein war den Göttern vorbehalten).
Als erstes steht die Tempelanlage Bayon, der "Staatstempel" auf dem Programm. Neben Angkor Wat soll es mit einer der berühmtesten sein. Wobei das nicht unbedingt heißt, dass es auch einer der schönsten ist. Wirklich berühmt ist der Tempel für die zahlreichen Türme, die das Gesicht des Avalokiteshvara, "dem Herr, der die Welt betrachtet" zeigen. Es gab um die 50 Türme mit insgesamt rund 200 Gesichtern, welche einem in Prinzip an jedem Punkt der Anlage anblicken. Man nimmt an, dass das Gesicht die Züge des damaligen Königs Jayavarman VII zeigt. Die Anlage ist schon recht beeindruckend, aber ich gestehe, dass ich hier und auch bei allen weiteren Tempeln eher weniger aufs Detail geachtet habe. Ich finde das Erkunden der Tempel spannend aber es reizt mich nicht jede Malerei oder Schnitzerei an der Wand zu analysieren, zumal mir da doch etwas die Geduld fehlt. (Dann braucht man im Übrigen wirklich die Wochenkarte. damit man ausreichend Zeit hat.)
Neben dem Bayon befindet sich der Tempel Baphuon, welcher noch rund 100 Jahre älter ist. Heute ist er das Puzzlespiel der Archäologen, da man 1960 damit begann den Tempel zu rekonstruieren und man dafür alle Steine abtrug und nummerierte. Die Khmer Rouge zerstörten später die Aufzeichnungen und nun muss man schauen, dass jeder Stein seinen alten Platz findet. Man hat dort noch einiges an Arbeit vor sich. An der Westseite des Tempels wurde nachträglich ein liegender Buddha in der Fassade gestaltet, wenn man weiß, wo man schauen muss, sieht man den Kopf.
Nördlich des Baphuon liegt die Anlage des Phimeanakas Tempels, welcher eher eine unscheinbare Pyramide ist. Man kann sich aber etwas sportlich betätigen und die paar Treppenstufen hinauf steigen und ein wenig die Aussicht ins Grüne genießen. Ansonsten hat der Tempel nicht sehr viel zu bieten.
Noch ein Stück nördlicher liegt Preah Palilay, ein sehr kleiner Tempel, welcher bis vor einigen Jahren noch von Bäumen zugewachsen war, was mit Sicherheit einiges stimmungsvoller aussah. Aber da die Vegetation für die Bauwerke nicht gut ist, kann man verstehen, wenn man es so gut es möglich ist entfernt. (Einige Ausnahmen folgen später.)
Über Tep Pranam, einer Terrasse mit einem Schrein darauf, geht es zurück Richtung Straße, wo ich mir noch die Terrasse des Lepra Königs und die Elephantenterrasse anschaue. Hiermit ist die Besichtigung von Angkor Thom abgeschlossen, auf die Ruinen im östlichen Teil verzichte ich, da es dort sowieso nicht viel zu sehen gibt.
Durch das Victory Gate geht es weiter zum Chau Say Tevoda Tempel, welcher rechter Hand vom Stadttor liegt. Der Tempel ist nicht sonderlich interessant, einzig das Westtor ist nett restauriert, und nach einer Umrundung gehe ich zum gegenüber liegenden Thommanon Tempel, welcher ebenso wenig großartig beeindruckend ist.
Nun geht es zum Ta Keo Tempel, wo der Fahrer meint, dass ein kurzer Blick genügen würde. Da der Tempel an sich aber schon recht mächtig wirkt, beschließe ich zumindest einmal eine Runde zu drehen. Es macht wieder mächtig Spaß die ausgewaschenen und abgetretenen und sehr hohen Treppenstufen zu erklimmen. Wenn da nicht immer der Abstieg wäre. Unter Grinsen der Putzkolonne klettere ich rückwärts die Stufen hinab, so bin ich mir wenigstens einigermaßen sicher, dass ich heile unten ankomme. Für die nächste Besteigung merke ich mir aber, dass ich vorher was trinken sollte, damit mir nicht wieder oben schwindelig wird.
Da ich nicht weiß, was am nächsten Tag ist und ich ja wegen Angkor Wat hier bin, lasse ich mich nun dorthin zum Sonnenuntergang fahren. Viel versprechend schaut der Himmel aber leider nicht aus. Ich bin einer der letzten, die um diese Uhrzeit noch in den Tempel gelassen werden (17.30 Uhr ist Schluss), die obere "Etage" ist schon geschlossen und 5 USD Trinkgeld für den Aufseher ist es mir nicht wert, auch wenn ich meine Ruhe dort oben gehabt hätte. Ansonsten ist Angkor Wat bei diesem Licht und dem Wetter nicht wirklich schön. Wenn man den tollen Dokumentarfilm in der Dauerschleife im Hotel gesehen hat, wo die Anlage golden im orangem Sonnenlicht glänzt, und man nun dieses grau sieht, enttäuschend. Gut, die Pyramiden fand ich am Ende auch nicht so beeindruckend, wie erwartet. Nichts desto trotz ist Angkor Wat schon ein bewundernswerter Bau.
Der Sonnenuntergang ist dann auch nicht wirklich spektakulär und im beginnenden Regen verlasse ich das Gelände bzw. werde ich rausgeschmissen und beende damit den ersten Tag. Im Starkregen geht es mit dem Tuk Tuk zurück zum Hotel, im Gegensatz zu den meisten anderen Tuk Tuks hat meines aber keinen Regenschutz und schon nach wenigen Metern bin ich bis auf die Haut durchnässt, daher Augen auf bei der Tuk Tuk Wahl.
Es regnet immer noch als ich später erneut zum Chinesen zum Essen fahre, bestelle dasselbe vom Vortag und bekomme schon wieder etwas anderes, was ich nicht bestellt habe. Anscheinend gibt es keine Süß-sauer-Gerichte.
Den nächsten Tag wollte ich eigentlich erstmal am Pool verbringen, weil dieser am nächsten Tag geschlossen werden sollte. Doch so wirklich finde ich keine Ruhe mit Tempeln vor der Nase und gültiger Eintrittskarte in der Tasche. Daher beschließe ich gegen Mittag doch nochmal zu den Tempeln zu fahren, da man auch an einem halben Tag viel schaffen kann. Kaum im Tuk Tuk gesessen, beginnt es natürlich wieder zu schütten wie aus Kübeln. Ich sitze heute wenigstens hinter Planen trocken, im Gegensatz zum Vorabend. Dafür ist der Fahrer jetzt schon nach wenigen Metern komplett durchnässt. Ein wenig tut er mir leid, was man so für 8 USD auf sich nimmt.
Erster Stopp ist wieder Angkor Wat, in der Hoffnung zu dieser Tageszeit auf die obere Etage des Tempels zu kommen. Am Parkplatz verkaufen Kinder Regencapes für 1 USD, sieht zwar zum Schreien hässlich aus aber hält den Regen ab (und er hat auch heute in Hongkong gute Dienste geleistet). Als der Regen etwas nachlässt, mache ich mich auf den Weg.
Wie bisher eigentlich bei allen Tempeln habe ich sehr Glück und die Anlagen sind wenig bevölkert, bei dem Wetter heute auch kein Wunder. Zum Glück komme ich auch heute auf das obere Level, die Aussicht ist leider dem Wetter entsprechend. Aber hey, immerhin oben gewesen. Mehr wollte ich mir hier jetzt auch nicht anschauen.
Es geht zurück zum Parkplatz und weiter zum Ta Prohm Tempel. Wer den Film Tomb Raider geschaut hat, dem dürfte der Tempel bekannt sein, da hier einige Szenen gedreht wurden und der Tomb Raider Baum ein Highlight des Tempels ist. Ich gestehe, dass ich den Film nicht kenne. Im Gegensatz zu den anderen Tempeln ist hier die Vegetation kaum entfernt und der Tempel ist von Bäumen überwuchert und der gesamte Zustand des Tempels ist seit dem Auffinden kaum verändert. Es schaut echt toll und beeindruckend aus, irgendwie passt auch der leichte Nieselregen super zur Stimmung hier. Man merkt, dass Ta Prohm sehr beliebt ist, denn die Besucher lassen sich auch vom Regen nicht abhalten.
Nach Ta Prohm geht es noch zu Banteay Kdei, einem Tempel der ebenfalls ein wenig überwuchert ist. Und ganz ehrlich finde ich diese morbiden und verwilderten Anlagen um einiges schöner wie die frisch restaurierten Tempel. Klar, um die Ruinen auch der Nachwelt zu erhalten, ist es am besten alles wieder in Schuss zu bringen, es nimmt aber einen großen Teil des Charmes. Außerdem fühlt man sich ja auch ein klein wenig wie Indianer Jones beim Erkunden der Überreste.
Gegenüber liegt Sra Srang, ein großer Pool, in dessen Mitte früher ein Tempel stand. Heute sieht man aber nur noch das Fundament wenig aus dem Wasser ragen.
Als letzte Ruine ist heute Prasat Kravan an der Reihe, in einem der Türme gibt es schöne Wandschnitzereien. Das war es dann aber auch schon, was es hier zu sehen gibt.
Es geht zurück ins Hotel, schon wieder bei heftigen Regen, wo ein ruhiger Abend ansteht, da ich am nächsten Morgen um 5 Uhr abgeholt werde um wenigstens einmal den Sonnenaufgang zu erleben.
Die Nacht ist trotzdem leider viel zu kurz und um 5.05 Uhr geht es im Dunkeln Richtung Angkor Wat. Nicht nur ich bin auf den Beinen, ganze Busladungen werden um diese Zeit herangekarrt.
Heute habe ich zumindest ein bisschen Glück und die Sonne geht nicht gänzlich in den Wolken auf und es zeigt sich ein wenig Orange hinter der Tempelanlage. Ich genieße den Augenblick der Besinnung bis es nach wenigen Minuten bereits so hell ist, dass man alles sehen kann. Ich umrunde den Tempel noch einmal und lasse mich dann zurück zum Hotel zum Frühstück fahren.
Nach einer Stunde geht es weiter zum Banteay Srei, der etwa 20km entfernt von den anderen Tempeln liegt. Leider ist mein Tuk Tuk nicht nur nicht gegen Regen geschützt sondern auch noch sehr wenig motorisiert, sodass sich die Fahrt ein wenig hinzieht und wir von vielen Tuk Tuks überholt werden. Die Fahrt lohnt sich aber. Der Tempel ist mit einer der schönsten, den ich gesehen habe. Das mag zum einen sicher mit daran liegen, dass heute mal die Sonne scheint und das Licht um diese Zeit noch ganz schön ist. Es gibt aber auch echt tolle Schnitzereien zu bewundern.
Auf dem Rückweg vom Tempel mache ich beim Landminenmuseum (2 USD) halt. Der Film der dort gezeigt wird ist schon sehr bedrückend und die Gefahr von Landminen in Teilen des Landes ist immer noch sehr gegenwärtig. Ebenso sind nicht explodierte Bomben der Amerikaner eine ebenso große Gefahr. Die Bauweisen und Funktionen der Minen sind schon erschreckend, in einem nachgebauten Minenfeld, kann man einige der verschiedensten Arten sehen.
Eine Mine soll nicht töten sondern nur verwunden, denn ein verwundeter Feind nimmt mehr Ressourcen in Anspruch als ein toter Soldat, den man liegen lassen kann. Die Herstellung einer Mine kostet nur 3 USD, die Beseitigung über 500 USD. Es gibt seit einigen Jahren ein Abkommen, dass ein Verbot von Landminen, die auf Personen gerichtet sind, vorschreibt. Einige der wichtigsten Staaten (USA, Russland, China) haben dieses Abkommen natürlich nicht unterzeichnet. Ich bin froh, dass ich auf meiner Reise zum Glück keine echten Schilder gesehen habe, die vor Minen warnen (später in Südkorea wird sich das noch ändern.)
Noch 2 Nächte, dann ist die gesamte Reise vorbei und ich habe immer noch nicht alles über Kambodscha geschrieben:
Nach dem Minenmuseum geht es zum letzten Mal zurück Richtung Tempel. Heute stehen noch einige Anlagen der „Großen Runde“ an. Den Pre Rup Tempel bekomme ich leider nicht zusehen, da am Vormittag dort nicht gestoppt wurde und auch nicht erwähnt wurde, welcher Tempel es nun ist, an dem wir vorbei fahren. Später weigert sich der Fahrer dorthin zurück zu fahren.
Zunächst geht es nun also zum Eastern Mebon, wo es hübsche Elefantenstatuen zu sehen gibt.
Danach fahren wir weiter zum Ta Som Tempel, welcher auch schon recht mitgenommen ausschaut aber auch gerade deshalb wieder sehr interessant für mich ist.
Es folgt Preah Neak Poan, welcher auf einer Insel in einem großen Pool liegt, der aber zum Teil ausgetrocknet ist. Der Tempel selbst befindet sich abermals auf einer kleinen runden Insel, welche inmitten der anderen Insel liegt. Die Pferdestatue Bahala findet man auch vor dem Internationalen Flughafen von Siem Reap wieder.
Als letzter Tempel der Tour geht es zum Preah Khan, eine riesige verwilderte Tempelanlage, wo das Erkunden abermals viel Spaß macht. Der Tempel ist Mittelpunkt einer ehemaligen Stadt, deren Stadtmauern man auf dem Weg passiert.
Als Ersatz für Pre Rup bekomme ich einzig Phnom Bakheng angeboten, allerdings habe ich keine Lust jetzt noch auf einen Hügel zu klettern, wo zu Sonnenuntergang sowieso alle Leute hin pilgern. Daher ist der Tag recht früh beendet und ich lasse mich zurück ins Hotel fahren.
Ich stelle fest, dass das Wasser im Pool zum Glück doch erst am nächsten Tag abgelassen wird und so bleibe ich noch ein wenig dort. Abendessen gönne ich mir heute im Hotel, nachdem man es nicht schafft mir einen zwiebelfreien Hamburger zu machen, bestelle ich um auf Pasta mit Carbonara Soße. Ehrlich gesagt nach 2,5 Wochen asiatischem Essen, einfach nur göttlich. Nach dem Essen schaue ich noch eine Tanzshow mit Khmer Tänzen an und gehe dann ins Bett.
Am nächsten Morgen geht es dann leider weiter nach Singapur. Um 6.15 Uhr nehme ich ein Tuk Tuk und lasse mich für 5 USD zum Airport von Siem Reap bringen, die Fahrt dauert rund 20 Minuten bis ich am beschaulichen Flughafen ankomme.
Fortsetzung mit Singapur und Kuala Lumpur >>klick<< folgt.