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Wenn man schon einmal für 20 Euro Return mit der DB nach Amsterdam fahren kann, so wird auch das zähneknirschend genutzt, trotz langsam wachsender Aversion gegen das Reisen auf der Schiene - was derzeit aber zu einem sehr großen Teil eindeutig am Wetter liegt.

Pünktlich zur Abfahrt gab es natürlich - hatte ich was anderes erwartet - ein Schnee- und Eischaos, sodass ich mir bis zum letzten Moment nicht sicher war, ob ich denn überhaupt fahren soll. Ich hatte extra ab Leipzig einen ICE gewählt, da ich diesen noch einigermaßen bequem empfinde, und nicht die ein paar Minuten schnellere IC Verbindung als Zubringer zum ICE International.

Um 12.31 Uhr sollte es von Chemnitz mit dem RE6 nach Leipzig gehen und von dort mit dem ICE um 14.10 Uhr weiter nach Frankfurt Main Flughafen, wo ich nach 19 Minuten mit dem ICE International bis Amsterdam Centraal durchfahren wollte. Reisezeit sollte schlappe 9,5 Stunden betragen. Nun gut.

Um 10.30 Uhr checke ich die Abfahrtzeiten für Chemnitz und Leipzig im Internet und stelle entsetzt fest, dass bei meinem ICE "Zug entfällt - Ersatzzug IC ..." steht. Ich prüfe alternative Fahrten und bekomme nur noch IC Züge angeboten mit Ankunft nach 23 Uhr. Da mir der unbequeme Sitz meist schon auf Höhe von Magdeburg (bei Abfahrt in Leipzig) nach einer Stunde reicht, scheidet diese Alternative aus. Ich schaue nach früheren Zügen und es gibt tatsächlich noch eine ICE Verbindung über Frankfurt. Prima, wenn ich nicht innerhalb von 5 Minuten die Wohnung verlassen müsste, um den Zug um 11.31 Uhr ab Chemnitz zu bekommen. Ich schaffe es tatsächlich die Tram um 10.55 Uhr zu bekommen und finde am Bahnhof zum Glück leere Ticketschalter vor, wo ich noch rechtzeitig die Zugbindung meiner Fahrkarte aufheben lassen kann (und bei der Gelegenheit auch noch einen Brief ans Servicecenter Fahrgastrechte für die letzte Verspätung abgebe - was mir inzwischen sogar schon die Erstattung in Höhe von knapp 13 Euro eingebracht hat).

Wider Erwarten war der Zug nach Leipzig sogar mal pünktlich, dort reichte es gerade noch für einen gratis Kaffee von der DB bevor es in den IC Richtung Hannover ging. Auch dieser fuhr sich nur 5 Minuten Verspätung ein. In Hannover ging es dann mit 10 Minuten Verspätung mit dem ICE weiter nach Duisburg. Der ICE International kam dann mit 20 Minuten Verspätung und sammelte bis Amsterdam weitere 10 Minuten. Gegen 21 Uhr war ich dann endlich da. Ich fühlte mich wie nach einem Langstreckenflug und wollte nur noch ins Hotel. Nach 15 Min. Straßenbahnfahrt für 2,60 Euro erreichte ich das Eden Lancaster Hotel. Das Zimmer ist soweit ok und preislich gerade noch ertragbar fürs Studentenbudget.

Am nächsten Morgen wird erstmal "ausgeschlafen" bevor es zu Fuß Richtung Innenstadt geht. Unterwegs werden diverse Supermärkte unter die Lupe genommen, es ist doch immer wieder sehr spannend. In Chinatown gibt es einen sehr schönen Asia-Supermarkt, wo man die komplette Restaurantausstattung bekommen kann. Nur wenige Seitenstraßen weiter bieten die Schaufenster dann lebende Ware, obwohl es noch bzw. erst Vormittag war, saßen diverse sehr leicht bekleidete Damen herum. Einige Clubs scheinen auch schon geöffnet zu haben. Ich lief die wenigen Schritte zum Hauptbahnhof weiter, wo ich mir mit einem Gutschein von der DB ein Ticket für den Canal Bus holen wollte. Verstehen kann ich es zwar nicht, aber es gab für den Gutschein sogar zwei Tickets für jeweils eine 24h Karte. Wobei beide Karten gleich lang gültig sind und man daher eigentlich nur eine braucht. Wert über 40 Euro bei 20 Euro Kosten fürs Bahnticket, super!

  • Autor: Adrian Versemann
  • Beschreibung: Ein Wochenende in Amsterdam
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  • Beschreibung: Ein Wochenende in Amsterdam
  • Autor: Adrian Versemann
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  • Beschreibung: Ein Wochenende in Amsterdam

Da langsam der Hunger kommt, geht es zunächst einmal ein paar Fritten essen. Dann suche ich das Hardrock Cafe auf und erstehe ein weiteres T-Shirt für meine schon viel zu große Sammlung bevor es auf die Orange Canal Bus Tour geht. Ich mache es mir gemütlich und schippere 2 Stunden durch die Grachten. Und weil es so gemütlich ist und ich faul bin, mache ich danach auch noch die Grüne Tour. Es ist inzwischen schon wieder dunkel geworden und irgendwie eine tolle Stimmung um diese Zeit nochmal durch die Grachten zu fahren.

Da ich bisher ja nur ein paar Pommes hatte, wird es langsam Zeit für Abendessen. Da ich am Vormittag einen Asiaimbiss gesehen hatte, der ganz ansprechend aussah, lief ich noch einmal Richtung HRC. Der Wok to Walk war dann auch einigermaßen in Ordnung, leider war das Essen etwas zu Knoblauch lastig, sodass man nichts anderes mehr geschmeckt hat. Zu Fuß geht es dann von Höhe Leidseplein zurück ins Hotel, wo ich mir noch einen gemütlichen TV Abend mache und mal im Gegensatz zu zuhause einen deutschen Heimatfilm schaute, aber nur, weil es keine andere Alternative gab.

Am nächsten Morgen schlafe ich bis 8 Uhr, mache mich dann langsam fertig und laufe noch einmal schnell in einen Supermarkt in der Nähe um einige Asiasoßen und Reiseproviant zu kaufen. Danach geht es mit der Straßenbahn zum Bahnhof, von wo es mit dem ICE International zurück Richtung Deutschland geht. Ich hab ziemlich viel Glück gehabt und obwohl wirklich 99,99999% der Plätze reserviert waren, einen frei gebliebenen Platz bekommen. Die Leute wollten wohl alle nach Deutschland zum Weihnachtsmarkt, so die Zugchefin. Auf erneute 10 Stunden Zugfahrt hatte ich zwar nicht wirklich Lust aber da das Beamen immer noch nicht funktioniert, blieb ich tapfer. Von Köln bis Frankfurt Flughafen war der ICE fast leer, dort hatte ich 40 Minuten zum Umsteigen, wobei ich eigentlich Hauptbahnhof hätte umsteigen sollen. Ich gönnte mir einen kurzen Stopp bei Mc Donalds bevor es weiter Richtung Leipzig ging. Die Baustelle zwischen Weimar und Leipzig, die schon längst hätte weg sein sollen, bestand immer noch und so wurde der ICE umgeleitet. Da ich ausnahmsweise mal genug Zeit zum Umsteigen hatte, störte mich das nicht weiter. Es reichte in Leipzig sogar noch dazu, schnell etwas zu essen zu kaufen. Auch die letzten 60 Minuten Zugfahrt gingen irgendwie vorüber. Ich darf gar nicht nachdenken, dass ich in der Zeit mit dem Flugzeug schon irgendwo in den USA oder Asien gewesen wäre.

Trotz aller Strapazen hat mir Amsterdam gut gefallen, da ich alte Handelsstädte und deren Architektur sehr gerne mag. Und Wasser liebe ich ja sowieso, daher passt das also perfekt. Es war schade, dass ich nur zwei Nächte geblieben bin, weil sich ein Tag durchaus gelohnt hätte. Und schon irgendwie peinlich, dass ich immer noch nicht alle BeNeLux Länder besucht habe, vielleicht schaffe ich es 2011 ja auch endlich mal nach Luxemburg.

Ein paar Bilder zu Amsterdam sind hier >>klick<< zu finden.